Symposien und Konferenzen zur F.O.T.T.®
Zusätzlich zu den regelmäßigen Vereinstreffen veranstaltete der Förderverein F.O.T.T. e.V. zusammen mit der FOrmaTT GmbH innerhalb der vergangenen 30 Jahre drei Symposien in Präsenz (Berlin, Bellikon und Hamburg), ein virtuelles Symposium sowie eine Konferenz in Malvern (Großbritannien).
Die Veranstaltungen bestanden aus wissenschaftlichen und therapeutischen Vorträgen/Falldarstellungen rund um die Schwerpunkte der F.O.T.T.®. Abgerundet wurden die Präsenz-Veranstaltungen durch Workshops mit der Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch und Lernen.
Eine Zusammenfassung der Inhalte sowie Impressionen zu den Symposien und der Konferenz finden Sie im Weiteren.
1. F.O.T.T.® Symposium in Berlin
Am 12. und 13. Oktober 2001 fand das 1. F.O.T.T.® Symposium am Unfallkrankenhaus Berlin statt. Das Motto des Symposiums war 'Standing up for swallowing and communication'.
Aus 'erster Hand' haben Kay Coombes, die Begründerin des Konzepts, die F.O.T.T. International Special Interest Group sowie weitere mit dem Konzept arbeitende Referenten über den neuesten Stand der Rehabilitation von Patienten mit erworbenen Hirnschäden und neurogenen Beeinträchtigungen berichtet.
2. F.O.T.T.® Symposium in Bellikon
Am Wochenende vom 19. und 20. Oktober 2007 fand in Bellikon (Schweiz) das 2. F.O.T.T.® Symposium statt. Ca. 120 Teilnehmer aus der Schweiz, Deutschland, Dänemark und Grossbritannien fanden den Weg nach Bellikon.
Am Ende des Symposiums waren viele Stimmen zu hören, die mit dem Vortragsprogramm und der dem Symposium angeschlossenen Ausstellung voll und ganz zufrieden waren. Die Vortragspalette umfasste vom Eröffnungsreferat 'Standing up – moving forward', gehalten von Kay Coombes, über eine Einordnung der F.O.T.T.® in die ICF und der Darstellung von Studien zur F.O.T.T.® auch viele sehr alltagsorientierte Themen.
Im Rahmen dreier Workshops hatten die Teilnehmer Gelegenheit F.O.T.T.® unter den Aspekten 'Atem-Schluck-Koordination', 'Kinderbehandlung' und 'Kommunikation' ihre Kenntnisse zu vertiefen. Leider war die Zeit für die Workshops eng bemessen. Trotzdem konnten viele Fragen aus dem Kreis der Teilnehmer beantwortet werden.
In den Vortragspausen informierten sich die Teilnehmer über ein spezielles Rollstuhlversorgungssystem sowie über Kommunikationshilfen, nicht nur per Anschauen, sondern auch im praktischen Selbstversuch.
Nora Kern, Bobath Aufbaukurs-Instruktorin und Instruktorin für Integration of Neurodynamics into Neurorehabilitation (INN), sagte nach Abschluss der Veranstaltung: 'Hier brachte sich jeder mit seinen speziellen Stärken und Fähigkeiten ein. Ob dies nun die praktische therapeutische Ebene, wissenschaftliche Kompetenz oder die Möglichkeit Dinge zusammenfassend zu präsentieren war. Ein gelungenes Symposium! Es war mir eine große Freude dabei zu sein!'
Das Symposium wurde im Jahre 2008 am 25. und 26. April in Hamburg im Albertinenhaus wiederholt.
3. F.O.T.T.® Symposium in Hamburg
Nach der erfolgreichen Premiere des 2. Symposiums in Bellikon (Schweiz) ging das Symposium auf Reise, um auch im Norden Deutschlands über die aktuellen Entwicklungen in Wissenschaft und Praxis zu informieren. Vom 25. bis 26. April 2008 war es dann im Albertinenhaus soweit.
Viele Kollegen und Kolleginnen aus Dänemark, der Schweiz, Deutschland und England waren wieder angereist, um sich über die F.O.T.T.® auszutauschen und die neuesten Informationen zu erhalten.
Der Tag wurde eröffnet durch einen Vortrag von Kay Coombes, die in Ihrer Ansprache die Bedeutung des Hauses für die Entwicklung der Facio-oralen Trakt Therapie in Deutschland betonte. Es war ein Wiedersehen mit vielen Pionieren des Konzeptes, so dass viele alte Verbindungen wieder aufgefrischt werden konnten.
Wie auch schon im vergangenen Jahr in der Schweiz gab es wieder viele Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion. Insbesondere die Workshops und die Diskussionsrunden im Anschluss an die Vorträge wurden intensiv genutzt, um Fragen zu stellen oder Meinungen zu äußern.
Was wäre ein F.O.T.T.® Symposium ohne die praktische Umsetzung beim Essen, Trinken und Kommunizieren?
Fazit: Ein rund herum gelungenes Symposium, das hoffentlich allen eine Anregung für Ihre täglich Arbeit geben konnte.
S.I.G. Konferenz in Malvern
Am 15. Juli 2011 fand die F.O.T.T. International S.I.G. Conference in Malvern (Großbritannien) statt. Das Motto des Konferenz war 'Movement in Context'.
Eineinhalb Tage lang kamen mehr als 60 Therapeuten, Psychologen, Case Manager, Betreuer, Krankenschwestern und Familienangehörige von Hirnverletzten zusammen, um sich über praktische und theoretische Aspekte der Rehabilitation nach Hirnverletzungen auszutauschen.
Kommunikation war in vielerlei Hinsicht das Hauptthema der Konferenz: Kommunikation in verschiedenen Sprachen (Englisch, Deutsch), aber auch in verschiedenen therapeutischen Sprachen.
Und die Frage: Wo ist die Schnittstelle zwischen ihnen? Wann wird Multidisziplinarität zu Interprofessionalität? Wie kann ich Evidenz und praktische Bedürfnisse zusammenbringen? Wie können wir uns begegnen, auch wenn wir den hirnverletzten Menschen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten? Wie kann ich dem anderen Berufsstand meinen Standpunkt erklären, so dass er mich verstehen kann, um eine bessere gemeinsame Rehabilitation zu erreichen?
Es gab viele verschiedene Vorträge über die therapeutische Lagerung, die Behandlung des Gesichts, die Erleichterung des Schluckens, Kommunikationsprobleme in der Rehabilitation, einen emotional bewegenden Vortrag über die Erfahrungen nach einer Hirnverletzung und wie sich das Leben verändert hat, gefolgt von Studien über den Einfluss der oralen F.O.T.T.® Stimulation auf die Schluckfrequenz und über die Koordination zwischen Atmung und Schluken.
Einen Nachmittag lang standen die praktischen Fertigkeiten im Fokus der Teilnehmer und es fand ein reger Austausch in 4 Workshops zu den Themen Mundhygiene, therapeutische Lagerung, Behandlung des Gesichts und Fazilitation des Schluckens statt.
4. F.O.T.T.® Symposium - Lernen in der F.O.T.T.®
Über 300 Teilnehmer trafen sich online zum 4. F.O.T.T. Symposium am 10. und 11. Juni 2022, um zu lernen.
Die Veranstaltung des Förderverein F.O.T.T. e.V. (S.I.G.) und der FOrmaTT GmbH (Gruppe der lizenzierten Instruktoren) war kostenfrei, ein Geschenk an alle Therapeuten für ihr Durchhalten in der Pandemie!
Auch Neuroreha-Teams rund um den Globus folgten den Beiträgen und Diskussionsrunden - von Irland, Skandinavien über Spanien bis Südafrika, China und natürlich in den deutschsprachigen Ländern.
Vorgestellt wurde ein Video-Interview mit der F.O.T.T.® Entwicklerin Kay Coombes. Darin berichtete sie von der Entstehungsgeschichte der F.O.T.T.® und ihrer Zukunftsvision für ihre Behandlungsmethode.
Viele praxisorientierte Beiträge zum F.O.T.T.® Algorithmus, Clinical Reasoning, Trachealkanülen-Management mit neuen Lagerungen, eine Poster-Session über wissenschaftliche Studien zur F.O.T.T.® und die Implementierung neuer, praxisorientierter Kompetenzen im interprofessionellen Team unter dem Motto 'Fokus des Monats' folgten im Anschluss.
Der Beitrag 'F.O.T.T. meets FEES' fokussierte die Einflüsse der Haltung auf das Schluckergebnis und veranschaulichte visuell den Effekt taktiler Schluckhilfen als therapeutische Intervention.
Die Beiträge sollen in die 5. Auflage des F.O.T.T. Buches (Erscheinungsjahr 2023) einfließen.