03 Mar 2023 | Sabrina Beer

Unterstützte Kommunikation in Neurologie, Rehabilitation und Klinik

 

Kommunikation bei neurologischen Erkrankungen

In der facio oralen Trakt Therapie begegnen mir als Therapeutin Kinder und Erwachsene. Dabei sind die Gesundheits­heraus­forderungen verschiedener Natur. Von vor Geburt bis hin im späten Erwachsenenalter erworben ist alles vertreten. Häufig spielen neurologische Erkrankungen eine entscheidende Rolle: Cerebralparese, Muskeldystrophien, genetische Syndrome wie z.B. das Downsyndrom, Epilepsie, Schlaganfälle, Schädelhirn­traumen, Parkinson, Amyothrope Lateralskerose. Die Liste ist lang.
Im Hinblick auf die Kommunikation gibt es Unterschiede: Einige können sprechen, bei manchen ist die verbale Verständlichkeit eingeschränkt und wiederum andere haben gar keinen Zugriff auf ihre Stimme und damit verbale Sprache. Mit dem Verständnis von Sprache verhält es sich ähnlich – einige verstehen alles, manche ggf. nur Schlüsselwörter und ein Teil hat ein Verständnis für Atmosphäre oder die Sprechmelodie oder sich wiederkehrende Handlungen. Hinzukommen häufig motorische Herausforderungen.

Im Laufe meiner Berufstätigkeit, habe ich für mich den Schwerpunkt Unterstützte Kommunikation entdeckt. Vielmehr das Thema hat sich mir angenommen 😊. Kommunikation ist ein Grundrecht und alle Berufsgruppen, die mit Menschen arbeiten, kommunizieren in irgendeiner Form mit ihnen. Wie kann man nun aber die Kommunikation gestalten, wenn es Schwierigkeiten beim Sprechen oder beim Verstehen von Sprache gibt? Hier kommt die Unterstützte Kommunikation zum Zuge.

Bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ist die Unterstützte Kommunikation schon (relativ) gut etabliert.
Ganz anders sieht es jedoch im Bereich Klinik, Neurologie und Rehabilitation aus. Hier wird im deutschsprachigen Raum erst so langsam erkannt, welche Möglichkeiten dies für Betroffene, Angehörige und medizinisches Fachpersonal bieten kann.

 

3. Fachsymposium zur Unterstützten Kommunikation

Logo 3. Fachsymposium Unterstützte Kommunkikation

Das Thema ist bislang nicht fest in Ausbildung und Studium, z.B. von Pflege, Medizin und Logopädie sowie angrenzenden Berufsgruppen, verankert. Das Fachpersonal weiß aktuell wenig über die Möglichkeiten und Bedingungsgefüge.
Um ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen und Synergien zu nutzen, wurde 2019 das Fachsymposium 'UK im Blickfeld Klinik' ins Leben gerufen. Dieses Symposium findet alle zwei Jahre statt, das nächste Mal am 20. und 21. April 2023.

Im Symposium wird u.a. auf die Entwicklungen im Gebiet der Unterstützten Kommunikation in Klinik, Rehabilitation und Neurologie geschaut. Möglichkeiten des Einsatzes der Unterstützten Kommunikation für die Patientenversorgung aufgezeigt. Herausforderungen bei der Implementierung beleuchtet. Weiter wird betrachtet wie eine gelingende Kommunikation auf die Qualität der gesundheitlichen Versorgung und Patientenorientierung wirkt.

Das Symposium wird online stattfinden und ein abwechslungsreiches Programm erwartet die Teilnehmenden.
Ich freue mich auf einen regen Austausch und die vielen Beiträge. Noch mehr freue ich mich jedoch darauf, dass dieses Thema wächst und auf immer mehr Bewusstsein trifft.

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